Fotografie ist ein mächtiges Kommunikationsmittel. Sie ermöglicht es uns, eine Stadt oder Region zu visualisieren. In den 1920er Jahren entstand eine Art von Werken, die sich Regionen (Ländern, Regionen oder Städten) widmeten und Text und Fotografien kombinierten. Das Buch „ Berlin in Bildern von Adolf Behne und Sasha Stone ist ein Paradebeispiel dafür. Die Fotografien im Buch zeigen das alte und das neue Berlin gleichermaßen, was 1929 architektonisch sicherlich noch nicht der Realität entsprach. Sasha verwendet sowohl klassische Fotografien als auch Bilder, die nach den Regeln der Neuen Fotografie aufgenommen wurden. Seine Berlin-Fotografien – teils im Buch „Berlin in Bildern“ veröffentlicht, teils nicht – offenbaren mitunter den von der Politik der Weimarer Republik (dem damaligen deutschen politischen Regime) beeinflussten Wunsch, Berlin als moderne Metropole wie Paris oder, noch besser, New York darzustellen. Der Schwerpunkt liegt auf der Vertikalität der Gebäude durch die Froschperspektive, auf dem „Stadtverkehr“, der damals als Zeichen urbaner Modernität galt, auf Elektrizität mit Fotografien des Kraftwerks Klingenberg und auf dem Bau der U-Bahn, einem Symbol des Fortschritts. Eine Fotografie wie die der U-Bahn-Baustelle am Alexanderplatz dient hier als Vorwand, um Modernität zu evozieren und gleichzeitig den urbanen Wandel zu dokumentieren.
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