Seit der Gründung des ABVV im Jahr 1945 übt das Bundesbüro die Gesamtleitung dieser sozialistischen Gewerkschaft aus. Es bildet damit die Brücke zwischen den Bundeskongressen und dem Bundesausschuss, die die Leitlinien der Gewerkschaftspolitik festlegen, und dem Bundessekretariat, das die laufenden Geschäfte führt. Das Büro ist das wichtigste Leitungsgremium des ABVV. In den letzten Jahrzehnten tagte der Bundeskongress in der Regel nur noch alle vier Jahre, während der Bundesausschuss mindestens achtmal jährlich tagte (vorher viermal). Das Büro tagt in der Regel alle zwei Wochen, bei Bedarf auch öfter. Neben der allgemeinen Leitung und Umsetzung der Beschlüsse des Bundesausschusses und der Bundeskongresse sorgt das Büro auch für die Umsetzung der Satzung, verwaltet die Gelder und erarbeitet die Gehaltstabellen und Satzungen für die Mitarbeiter. Das Büro regelt die Aufgabenverteilung innerhalb des Bundessekretariats und behandelt auch dringende Angelegenheiten, die nicht in der Satzung geregelt sind.
Ebenso wie die Mitglieder des Nationalkomitees und des Sekretariats wählen die Nationalkongresse auch die Mitglieder des Präsidiums. Anfangs stellten die Gewerkschaftsverbände zwei Drittel der Präsidiumsmitglieder, die ABVV-Regionen ein Drittel. Seit 1963 herrscht innerhalb des Präsidiums Sprachenparität, und 1982 wurde beschlossen, die Besetzungsverhältnisse zwischen den professionellen (Gewerkschaftsverbände) und den interprofessionellen (interregionalen) Strukturen innerhalb des Präsidiums anzugleichen. Um diese doppelte Parität zu gewährleisten, ernennt das Nationalkomitee bei Bedarf zusätzliche Mitglieder. Seit 1972 dürfen Parlamentarier nicht mehr im ABVV-Präsidium sitzen, und 1978 erhielten die nationalen Frauen- und Jugendvertreterinnen beratende Sitze. Die Präsidiumsmitglieder werden für die Zeit zwischen den Kongressen gewählt. Die Mehrheit wird in der Regel wiedergewählt. Seit dem statutarischen Kongress im Juni 2006 gehören die Vorsitzenden der Frauenbüros der interregionalen Organisationen automatisch dem Präsidium an.
Die digitalisierten Quellen enthalten eine Fülle von Informationen für die Erforschung der Innen- und Außenpolitik der Nachkriegszeit.
Die Protokolle und Memos des National Bureau an die Mitglieder des Bureaus sind nun per OCR durchsuchbar.