Vor über 50 Jahren putschte Pinochet in Chile. Während der darauffolgenden Diktatur versammelten sich Frauen und Familien vermisster Gefangener, um ihr Leben und ihre Traumata durch die Stickerei bunter Arpilleras darzustellen. Hunderte chilenische Frauen stickten täglich die Geschichte ihres Landes auf den Stoff gebrauchter Mehlsäcke. Mit kleinen Stoffresten, Wolle und verschiedenen Materialien erzählten die Arpilleristas von ihrem Alltag in Arbeitervierteln und prangerten die Gewalt und Menschenrechtsverletzungen des Militärregimes an.
Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von Arpilleras, die zwischen 1975 und 1990 entstanden. Die Ausstellung ist ein Konzept von Irma Prado Pizarro. Irma kam Ende 1973 aus Chile nach Belgien, wo sie ab 1978 aus Solidarität die Arpilleristas unterstützte. Das Militärregime betrachtete die Arpilleras als Bedrohung. Ihr Besitz galt als Verrat oder Verbrechen. Deshalb wurden sie außer Landes geschmuggelt. Irma schmuggelte Hunderte von Arpilleras aus ihrem Heimatland und stellt sie heute an verschiedenen Orten aus.
Die Ausstellung ist eine gemeinsame Initiative des Amsab-Instituts für Sozialgeschichte und Amnesty International. Amsab-ISG ist das Gedächtnis sozialer Bewegungen und engagierter Bürger, die sich gegen Ungerechtigkeit und Ungleichheit wehren. Amnesty International arbeitet weltweit daran, Menschenrechtsverletzungen anzuprangern und zu verhindern. Sein Archiv befindet sich im Amsab-ISG.
Sehen Sie sich die Werke hier .
Wann:
20. bis 18. August, täglich von 10 bis 16 Uhr.
Wo:
St.-Nikolaus-Kirche, Cataloniëstraat 9000 Gent.
Preis
kostenlos.