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Am 30. November eröffnet Liberas im Rahmen der Menschenrechtswoche in Zusammenarbeit mit Amsab-ISG und der Universität Gent die Fotoausstellung „Syrians in the Frame “ mit Werken des syrischen Fotografen Artino.

In der westlichen Berichterstattung über den Syrien-Konflikt werden gewöhnliche Bürger zunehmend übersehen. Allzu oft sind sie lediglich im Hintergrund präsent, als Statisten, verdrängt durch den überwältigenden Fokus auf den ISIS-Terror, den militärischen Konflikt und die Flüchtlingskrise. Mit dieser Auswahl von Fotografien aus Ost-Ghuta und der Bekaa-Ebene möchte Artino die menschliche Seite des Konflikts beleuchten. Im Mittelpunkt steht die Widerstandsfähigkeit der Menschen, die er auf seinen Reisen durch die belagerte Stadt Ost-Ghuta und in einem Flüchtlingslager in der libanesischen Bekaa-Ebene traf. Er porträtiert Menschen, die trotz unmenschlicher Situationen wie Belagerung, Hunger, Bombardierungen, Unterdrückung und Ungerechtigkeit darum kämpfen, ihre Menschlichkeit zu bewahren.

Artino wurde in Damaskus geboren, wo er Kommunikationswissenschaften studierte. Als im März 2011 Proteste gegen das Assad-Regime ausbrachen, arbeitete er als Vertriebsmitarbeiter bei Apple. Doch schon bald ging er auf die Straße, um die Achtung der Menschenrechte zu fordern und Ungerechtigkeit anzuprangern. Als öffentlicher Aktivist wurde er schnell vom Regime gesucht und gejagt. 2013 bot sich ihm die Gelegenheit, sich ganz seiner großen Leidenschaft zu widmen: der Fotografie. Zu dieser Zeit belagerte das Regime Ost-Ghuta in der Nähe von Damaskus, wo sich viele Regimegegner niedergelassen hatten. Die Nachrichtenagentur Reuters bat Artino, die Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren. Mit seiner Kamera als Zeuge dokumentierte er, wie das Leben der syrischen Bürger zur Hölle wurde. 2014 ließ sich Artino als Freiwilliger im Flüchtlingslager al-Jaraheyah im Bekaa-Tal nieder. Ende 2015 kam Artino nach Belgien. Anschließend wurde er sowohl in Syrien als auch im Libanon wegen der von ihm aufgenommenen Fotos gesucht. Derzeit arbeitet er als Kommunikationsbeauftragter für die Nichtregierungsorganisation Women Now for Development.

Am Mittwochabend, 30. November um 19 Uhr in Liberas a Vernissage Platz mit einem Podiumsdiskussion Die Veranstaltung konzentriert sich auf den anhaltenden Konflikt und die Bemühungen um Gerechtigkeit. Referenten sind der Fotograf Mohammed Abdullah (Artino), die Journalistin Inge Vrancken (VRT) und die Forscherin Brigitte Herremans (UGent). Der Nahost-Experte Willem Staes (11.11.11) moderiert die Diskussion. Interessiert? Dann senden Sie eine E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt. Zur Anzeige muss JavaScript aktiviert sein..

„Syrer im Rahmen“ läuft vom 30. November 2022 bis zum 3. Februar 2023 bei Liberas und der Eintritt ist während der Bürozeiten frei.