Ferdinand Domela Nieuwenhuis

Ferdinand Domela Nieuwenhuis

€15.00

Ein romantischer Revolutionär.

Nur wenige Politiker in den Niederlanden und Belgien haben die Fantasie so beflügelt wie Ferdinand Domela Nieuwenhuis. Die Arbeiter sahen in ihm einen Retter, einen Helden, der der High Society, der er angehörte, abschwor. Wo immer er sprach, waren die Säle voll. Er gründete die Zeitschrift Recht voor Allen (Gerechtigkeit für alle) und unter seiner Führung wuchs die Sozialdemokratische Liga zu einer nationalen Partei heran. Seine Bücher und Broschüren wurden in viele Sprachen übersetzt. Die Elite verschonte ihn nicht. Domela wurde wegen Majestätsbeleidigung inhaftiert, und Belgien und Deutschland verboten ihm die Einreise ins Land. Internationale Geheimdienste jagten ihn.
Jan Willem Stutje geht ausführlich auf Domelas Charisma ein. Er stellt ihn als internationale Koryphäe dar, ohne die Sozialismus und Anarchismus ein weniger utopisches Image gehabt hätten. Domela glaubte an die emanzipatorische Kraft von Wissen und Bildung. Aber er war auch ein romantischer Revolutionär, getrieben von dem Bedürfnis, Einheit und Gemeinschaft wiederherzustellen. Mitstreiter und Rivalen wie Multatuli, Pieter Jelles Toelstra, Wilhelm Liebknecht, Cesar De Paepe und Edward Anseele werden in diesem Buch lebendig. Auch die Tragik von Domelas Privatleben bleibt nicht unerwähnt: Der Mann verlor drei Frauen und fünf Kinder.
 

Jan Willem Stutje
Houtekiet/Amsab-ISG/Atlas Contact, Antwerpen/Gent/Amsterdam, 2012, 551 S., Abb., gebundene Ausgabe