Eisen stark

Eisen stark

€45.00

Die Geschichte der flämischen Metallindustrie

Dieses Buch verfolgt zwei Handlungsstränge. Zunächst konzentriert es sich auf die Entwicklung der flämischen Metallindustrie in den letzten rund 250 Jahren. Dann untersucht es, wie sich die (sozialistischen) Metallarbeiter im Laufe dieser Zeit organisierten, um ihre Interessen zu verteidigen. Das war keine leichte Aufgabe. Die flämische Metallindustrie und die sozialistische Metallarbeitergewerkschaft in Flandern wurden lange Zeit von der wallonischen Stahlindustrie und dem etwas weniger leidenschaftlichen Gewerkschaftsgeist der Stahlarbeiter unterhalb der Stahlgrenze dominiert. Dies führte zu dem monolithischen Bild einer belgischen Metallindustrie, die von der Stahlindustrie und der Maschinenbauproduktion dominiert wurde, und einer belgischen Metallarbeitergewerkschaft, die von wallonischem Voluntarismus geprägt war.

Die Untersuchung der flämischen Metallindustrie und der sozialistischen Metallarbeitergewerkschaft jenseits der Sprachgrenze zeichnet jedoch ein ganz anderes Bild. Obwohl auch die flämische Metallindustrie ihre Wurzeln vor allem im Genter Maschinenbau (Textilindustrie) hatte, entwickelte sich der Sektor schnell zu einem vielfältigen und hochindustrialisierten Sektor mit bedeutender Elektrotechnik (Bell, ATEA, Philips, Barco usw.), Nichteisenmetallen (Nyrstar usw.), Automobilbau (General Motors, Ford, Chrysler, Renault, Volvo, aber auch Peugeot, Mercedes, Triumph, Saab, Bogward usw.) und schließlich einer eigenen Stahlindustrie (Sidmar, Aperam usw.). Diese Vielfalt führt dazu, dass die sozialistische Metallarbeitergewerkschaft ABVV-Metaal auch heute noch die Interessen einer breiten Gruppe von Metallarbeitern in Flandern vertritt. Und obwohl auch die flämische Metallarbeitergewerkschaft seit der Wirtschaftskrise 1974 in die Defensive gedrängt wurde, handelt es sich nicht um eine passive Gewerkschaftsbewegung. Im Gegenteil, IJzersterk zeigt, dass die flämischen Metallarbeiter revolutionäre Umwälzungen genauso erlebten wie ihre Kollegen im Süden des Landes. Allerdings wurde Konsultation stets bevorzugt. Die Konflikte zwischen flämischen und wallonischen Gewerkschaften waren im ehemaligen föderalen belgischen Metallgewerkschaftsverband wohl am stärksten ausgeprägt. Es überrascht daher nicht, dass die flämischen und wallonischen/Brüsseler Metallarbeiter allmählich ihren eigenen Weg suchten. Seit 2006 ist ABVV-Metaal eine autonome flämische Metallarbeitergewerkschaft innerhalb des ABVV.

Luc Peiren
ABVV-Metaal/Amsab-ISG, Brüssel/Gent, 2018, 353 Seiten, Abb., gebundene Ausgabe